Jemand hat Sri Ramana Maharshi gefragt: 'Wie kommt es zu dem Fehler der falschen Identifikation?' Ramana: 'Schau, ob er überhaupt entstanden ist! Das Ego existiert nicht!' Identifikation mit dem Körper und der Person basiert auf gelernten Konzepten. Ein kleines Kind muss sie schrittweise erfahren und speichern. Im Lauf der Jahre werden diese erlernten Muster bei entsprechenden Erfahrungen aktiviert und die Wahrnehmung ist ein Abgleichen damit. Gewöhnlich geschieht dies so automatisch und...
WAS BIN ICH NACH DER ERLEUCHTUNG?
Freund: Ich denke noch über die Frage nach ... aber sie lautet kurzgefasst in etwa : wozu werden wir nach der "Erleuchtung"? Hat Ramana jemals darüber gesprochen?
Reinhard: Die Frage ist ganz verständlich vom üblichen, persönlichen Standpunkt, sie enthält aber mehrere Denkfehler 🙂
Tatsächlich können wir nur Objekte wahrnehmen und auch das Subjekt besteht, so weit wahrnehmbar, nur aus objektiven Bestandteilen. Das reine Ich ist nicht objektivierbar, in sofern ist Neti das Hergeben der erkannten Objekte, auch gerade des Subjekts. Um die 'Wasserscheide' zu überschreiten, muss es aber zu einem völligen Loslassen kommen. Samadhi ist nicht-dual. Dazu ist die intensive Sammlung, die ich anfangs ins Gespräch brachte, die beste Option.
Was WISSEN wir wirklich über das Selbst? Über Glückseligkeit? Natürlich gibt es Intuition. Aber auch viel Fantasie, die sich als 'Ich' ausgibt und Ansprüche stellt. Lass all das los, indem du nach dem jeweiligen Besitzer dieser Ideen fragst und ihn erforschst. Vertraue wirklich auf Bhagavan, der uns gelehrt hat, dass wir das Selbst sind, hier und jetzt, was vollkommen deutlich werden würde, wenn wir den mentalen Filter loswerden könnten.
In der Spiritualität geht es nicht darum, ein idealer Mensch zu sein oder werden zu wollen. Wenn du dich an unser Telefonat erinnerst, sagte ich, das jeder Mensch in sich fragmentarisch ist und erst die Integration in das Göttliche Frieden bringen kann.
Die Persönlichkeit ist ein Resultat dieser Gewebe, und solange wir von ihr ausgehen, wollen wir ein vorgestelltes Ziel erreichen, schließen es aber gleichzeitig aus, weil wir besetzt sind. Erst wenn wir ganz leer sind und von dieser stillen Qualität ausgehen, sind wir empfänglich, erfüllt zu werden, statt etwas erreichen zu wollen.
Was ist diese Leere? Sie ist die GEGENWART, gedankenfreies Sein. Wenn du still bist, kannst du seiner gewahr werden, denn ES ist immer zugegen. Deshalb kann es au
Alles Sadhana strebt danach, dieses grundlegende Gewahrsein zu "beleben" und dadurch unsere Identität von den immer turbulenten Persönlichkeitsmustern in diesen vollkommenen Frieden zu verlagern. In der Phase der Kultivierung befindet sich unser Zentrum noch in der unsicheren Mentalität, die immer damit beschäftigt ist, ihr Gleichgewicht, ihre Komfortzone aufrecht zu erhalten. Das ist die Wurzel aller Unruhe.